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Vier Experten und eine Expertin haben 2022 über Sucht, die Pandemieerfahrungen in der Suchthilfe und aktuelle Herausforderungen diskutiert. Die Diskussion in englischer Sprache wurde auf Video aufgezeichnet. Dieser Trailer fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

Im Rahmen der Aufarbeitung der Covid-19-Pandemie hat das Bundesamt für Gesundheit BAG ein Gespräch zwischen Suchtexpertinnen und -experten initiiert. Das Gespräch in englischer Sprache ist auf Video aufgezeichnet worden. In dieser Sammlung finden Sie zwei zusammenfassende Artikel: Die Fachleute haben über die Auswirkungen der Pandemie auf den Suchtbereich, aber auch über die Notwendigkeit, die Drogenpolitik weiter zu reformieren, diskutiert.

2022 haben sich eine Expertin und vier Experten zu einem Gespräch über die Suchtarbeit in der Covid-19-Pandemie getroffen. Neben den Pandemieerfahrungen thematisieren sie auch die aktuelle Drogenpolitik. Sie sind sich einig: Zum Wohl der Menschen mit einer Suchterkrankung braucht es Veränderungen in der Politik und eine Entkriminalisierung der aktuell illegalen Substanzen. Sie setzen sich alle für dieses Anliegen ein, als Fürsprecher für Menschen mit einer Suchterkrankung.

Zwei Berichte zur aktuellen Situation in Österreich sind erschienen: Der jährliche "Epidemiologiebericht Sucht" zeigt auf, dass die Drogensituation in Österreich weitgehend stabil ist. Einen Anstieg gab es bei den drogenbezogenen Todesfällen im Berichtsjahr 2021. Ausserdem ist die HBSC-SchülerInnenstudie für Österreich erschienen und zeigt, dass sich die psychische Gesundheit verschlechtert hat.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg hat im letzten Jahr erfolgreich das neue Projekt «#AUSGEGLICHEN» lanciert, um einen Beitrag für einen reflektierten und massvollen Konsum bei Jugendlichen zu leisten. Teilgenommen haben über 960 Jugendliche sowie Lehrpersonen ab Oberstufe in den Kantonen Bern, Freiburg und Solothurn. Die Evaluationsresultate zeigen, dass das Projekt #AUSGEGLICHEN bei den Zielgruppen gut ankommt und verschiedene positive Wirkungen entfaltet.

Vor dem Hintergrund des hohen Auftretens von Suchterkrankungen in der Bevölkerung standen für die EKSN auch in diesem Jahr wichtige Diskussionen über die Zukunft der schweizerischen Suchtpolitik an.

In der Schweiz leben 5,8% der Kinder unter 15 Jahre in einer Familie, in der ein oder beide Elternteile risikoreich Alkohol konsumieren. 31,3% wachsen in einem Umfeld auf, in dem die Eltern täglich nikotinhaltige Produkte (z.B. Tabakprodukte, E-Zigaretten) zu sich nehmen. Der Anteil an Kindern, deren Eltern risikoreich illegale Drogen (z.B. Cannabis, Kokain, Heroin) konsumieren, ist gering (1,8%). Bei einem Teil der Kinder zeigen die Eltern einen mehrfachen Risikokonsum.

In der Schweiz leben viele Kinder mit einem Elternteil, der Alkohol oder eine andere Substanz auf problematische Weise konsumiert. In vielen Fällen ist dieser Elternteil suchtkrank. Die betroffenen Kinder leiden häufig im Stillen. Die negativen Folgen sind gravierend, denn ein Drittel dieser Kinder und Jugendlichen kämpft im Erwachsenenalter selber mit einer Suchtproblematik, ein weiteres Drittel leidet später an einer psychischen Erkrankung. Grund genug, auf das Thema näher einzugehen:

Alkohol- und Tabakkonsum sind als Risikofaktoren für NCD bekannt. Sie wirken sich auch auf die orale Gesundheit aus und können eine chronische Zahnfleischentzündung (Parodontitis) begünstigen. Parodontitis beeinflusst die Allgemeingesundheit und stellt wiederum ein Risiko für NCD dar. Das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin Basel UZB hat im Auftrag des BAG in einer Literaturstudie eine Übersicht dazu erarbeitet.

Mit der Erhebung «Gesundheit und Lifestyle» sind Wissen und Meinung zu strukturellen Massnahmen im Zusammenhang mit den Themen Alkohol, Tabak, Bewegung, Essen und Übergewicht abgefragt worden. Dabei haben die Befragten auch Angaben zum Konsum von Medikamenten, Tabakprodukten und Cannabis sowie zu ihrem Einkaufsverhalten gemacht.