Artikel

Fachleute und Medien warnen: Die Schweiz steckt mitten in einer «Mental-Health»-Krise. Doch was sagen die Zahlen? Und wie kann die psychiatrische Versorgung mit dem Problem umgehen?

Es klang alarmierend: Auf Tiktok fordern sich Jugendliche angeblich dazu heraus, mit einer Überdosis Schmerz­mittel im Spital zu landen. Doch diese Geschichte erzählt nicht von einer verdorbenen Jugend – sondern von Behörden und Medien, die mit dem Internet überfordert sind.

Eine Studie im Auftrag des BAG zeigt, dass Diskriminierung von trans Menschen mit einer grossen psychischen Belastung zusammenhängt. Für eine integrative und respektvolle Gesundheitsversorgung sollen Fachpersonen deshalb stärker für die Bedürfnisse von trans Personen sensibilisiert werden.

Die unterschiedliche Sozialisierung und gesellschaftliche Prägung von Männern und Frauen haben einen grossen Einfluss auf den Umgang mit psychischen Belastungen wie Stress oder Ängsten – und bleiben in der Gesundheitsversorgung trotzdem häufig unbeachtet.

ASSIP flex ist nun auf Instagram, um besonders junge Erwachsene mit informativen Inhalten und Tipps zur Suizidprävention zu erreichen und das Bewusstsein dafür zu stärken. Unser Ziel ist es, Suizid zu enttabuisieren und den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern. Junge Menschen nutzen soziale Medien intensiv, weshalb wir diesen Raum nutzen möchten, um Aufklärung zu betreiben, Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, sich Hilfe zu suchen – sondern von Stärke.

Eine Analyse mehrerer Studien hat gezeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten mit einem erhöhten Risiko für Suizidgedanken und -handlungen verbunden ist. Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten haben ein um 50 % höheres Risiko für Suizidgedanken und ein 2,5-mal höheres Risiko für Suizidversuche. Eine direkte Ursache konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Zusammenhänge besser zu verstehen, insbesondere im Hinblick auf die Risiken für junge Menschen.

Täglich sterben in der Schweiz zwei bis drei Personen durch Suizid, jährlich versuchen sich 33'000 Personen das Leben zu nehmen. Für Angehörige und Nahestehende haben Suizidfälle extrem belastende Folgen. Suizid und Suizidversuche sind ein häufig unterschätztes Problem der öffentlichen Gesundheit. Der Welttag der Suizidprävention soll in der Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik von Suizid und die Möglichkeiten der Prävention aufmerksam machen.

Das Obsan-Bulletin 8/24 erläutert, wie viele Menschen in der Schweiz von suizidalen Erlebnissen oder Verhalten betroffen sind, einschliesslich Suizidgedanken, -versuchen und Suiziden. Es wird untersucht, welche Bevölkerungsgruppen besonders häufig betroffen sind und wie sich Suizidgedanken, Suizidversuche und Suizide im Laufe der Jahre entwickelt haben. Zudem wird analysiert, ob Personen nach einem Suizidversuch darüber sprechen und ob sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Suizid ist bei Jugendlichen in der Schweiz die zweithäufigste Todesursache. Die Broschüre soll auf dieses tabuisierte Thema sensibilisieren und allen Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, Sicherheit im Umgang mit suizidalen Krisen vermitteln.

Wenn Jugendliche nicht mehr weiter wissen und alles zerbrochen scheint, tauchen manchmal Suizidgedanken auf. Was hilft Jugendlichen in dieser Situation und wo erhalten Sie Hilfe?