Cannabis-Pilotversuche: Stand Juni 2022

Im April hat das BAG grünes Licht für einen ersten Pilotversuch zur kontrollierten Abgabe von nicht-medizinischem Cannabis in Basel-Stadt gegeben. Derzeit liegen dem BAG Gesuche aus den Kantonen Basel-Landschaft, Zürich und Bern vor. Diese Verfahren laufen noch. In Bern haben bürgerliche Parteien eine Motion gegen die Cannabis-Pilotversuche eingereicht. Auch Lausanne interessiert sich für einen Pilotversuch.

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Erstmals hat das Bundesamt für Gesundheit einen Pilotversuch zur kontrollierten Abgabe von nicht-medizinischem Cannabis bewilligt. Ab Spätsommer 2022 dürfen 400 Studienteilnehmende offiziell THC-haltiges Cannabis in der Apotheke beziehen, geeignete Studienteilnehmende werden aktuell gesucht. Kriterium ist unteranderem, dass die erwachsenen Personen bereits Cannabis konsumieren. Das Projekt, welches vom Basler Gesundheitsdepartement, den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel und der Universität Basel durchgeführt wird, findet mit strengen Auflagen statt und wird wissenschaftlich begleitet. Es soll Auskunft über den Einfluss einer allfälligen Legalisierung auf das Genuss-Konsumverhalten der Konsumierenden geben. Seit einem Jahr sind in der Schweiz räumlich und zeitlich begrenzte Pilotversuche mit kontrollierter Abgabe von Cannabis zu nicht-medizinischen Zwecken möglich. Derzeit liegen dem BAG Gesuche aus den Kantonen Basel-Landschaft, Zürich und Bern vor. Diese Verfahren laufen noch.

In Bern gibt es zudem kritische Stimmen aus den bürgerlichen Parteien. Mitglieder aus dem Grossen Rat möchten die für Herbst geplanten Pilotversuche verhindern und haben Mitte März eine entsprechende Motion eingereicht. Die Apotheke als Abgabestelle wird kritisiert, da diese in erster Linie für die Gesundheitsförderung zuständig ist und keine schädlichen – oder im Falle von Joints schädlich konsumierten – Substanzen verkaufen sollte.

Auch die Stadt Lausanne hat im Mai angekündigt in Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz ein Pilotprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis zu lancieren. Der Verkauf soll über einen gemeinnützigen Verein mit dem Namen «Cann-L» , was für «Cannabis Lausanne - l'alternative responsable au cannabis illégal» (Cannabis Lausanne - die verantwortungsvolle Alternative zu illegalem Cannabis) steht, erfolgen. Die Stadt schätzt aufgrund der Abwasseranalyse, dass rund 6'500 Lausannerinnen und Lausanner Cannabis konsumieren, davon 1'500 täglich. Mit einer spezialisierten Verkaufsstelle möchte die Stadt die Beschaffung von Cannabis auf dem illegalen Markt reduzieren.

Zur Medienmitteilung des Kantons Basel-Stadt

Zur Medienmitteilung des BAG

Zum SRF-Beitrag

Zur Motion im Berner Grossrat

Zum Artikel im Bund (Bezahlartikel)

Zum Artikel im 20 Minuten

Zur Medienmitteilung der Stadt Lausanne (französisch)

Zur Website von Cann-L (französisch)

Zur Medienmitteilung der Stadt Lausanne (französisch)

Zum RTS-Beitrag (auf französisch)

Dieser Artikel ist für den Newsletter «in den Kantonen» 2/22 entstanden. Der Newsletter «in den Kantonen» von Fachverband Sucht, GREA und BAG informiert darüber, was Bund, Kantone und Städte gegen Sucht und nichtübertragbare Krankheiten unternehmen: Jetzt anmelden

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