Das Expertengremium Krebsfrüherkennung formuliert Empfehlungen zu zwei Krebs-Screenings

In welchen Fällen sind breit angelegte Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs sinnvoll? Fragen zur Früherkennung von Krebs führen auch in Fachkreisen immer wieder zu Diskussionen. Das Expertengremium Krebsfrüherkennung wurde im Februar 2019 von einer Trägerschaft bestehend aus Bund, Kantonen, Oncosuisse sowie Public Health Schweiz beauftragt je eine Empfehlung zu den Themen Lungenkrebs-Screening mittels niedrigdosierter Computer-Tomographie und Gebärmutterhalskrebs-Screening zu erarbeiten.

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Themen

Nichtübertragbare Krankheiten (NCD)

Ganzer Bericht sowie Kurzfassung der Empfehlung

Artikeldetails

Kurzfassung der EmpfehlungenEmpfehlungen des Expertengremiums Krebsfrüherkennung zum Gebärmutterhals-Screening
Im August 2021 hat das Expertengremium seine Empfehlungen zum Gebärmutterhalskrebs-Screening veröffentlicht. Es empfiehlt beim Gebärmutterhalskrebs-Screening auch auf Tests auf das Humane Papillomvirus (HPV) zu setzen. Frauen sowie non-binäre Personen und Transgender-Männer mit Gebärmutterhals im Alter von 30 bis 70 Jahren sollen künftig alle drei bis fünf Jahre einen Gebärmutterhals-Abstrich mit einem HPV-Test untersuchen lassen können. Positive Testresultate sollen mit zytologischen Untersuchungen abgeklärt werden, die Zellveränderungen nachweisen. Die Kosten des HPV-Tests müssten von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen werden. In der Altersgruppe von 21 bis 29 Jahren empfiehlt das Gremium wie bisher die zytologische Untersuchung für das Screening.

Gebärmutterhalskrebs-Screening
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Fast alle Tumore des Gebärmutterhalses gehen auf eine anhaltende Infektion mit bestimmten Humanen Papillomaviren (HPV) zurück. In den vergangenen Jahren erkrankten in der Schweiz jährlich rund 260 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. In den entwickelten Ländern hat sich die Zahl der Frauen, die daran sterben, in den letzten 30 Jahren fast halbiert. In der Schweiz sterben jedes Jahr etwa 70 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.

Der Nutzen des Gebärmutterhalskrebs-Screenings ist unbestritten. Dank einem Screening lassen sich Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals frühzeitig erkennen und Krebserkrankungen verhindern oder frühzeitig behandeln. Derzeit erfolgt das Screening in der Schweiz meistens mittels einer Untersuchung auf Zellveränderungen (zytologische Untersuchung) in einem Gebärmutterhals-Abstrich. International wird der Abstrich aber vermehrt auf bestimmte HP-Viren untersucht. Die Initiative für ein Screening geht in der Schweiz von einzelnen Frauen oder ihren Ärzt*innen aus (opportunistisches Screening).

Das Expertengremium Krebsfrüherkennung hat seine Empfehlungen zum Gebärmutterhalskrebs-Screening anhand der beschriebenen Methode erarbeitet. Es berücksichtigte die Evidenz zur klinischen Wirksamkeit sowie zu Nutzen und Schaden der Screeningverfahren, die ökonomischen Analysen und Studien zu Einstellungen und Präferenzen von Frauen. Weiter flossen Überlegungen zur Gerechtigkeit, zur Akzeptanz und zur Machbarkeit einer Umsetzung in die Beurteilung ein. Das Gremium bezog auch Rückmeldungen von Stakeholdern ein und befragte externe Experten zu technischen und praktischen Aspekten.

Kurzfassung der Empfehlungen

Appraisal report: Recommendations on screening strategies for cervical cancer: HPV testing compared to cytology

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