Der Kanton Waadt setzt auf umfassende Strategie zur Bekämpfung des Drogenkonsums und –handels

Seit mehr als zehn Jahren werden im Kanton Waadt verschiedene abschreckende Massnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels ergriffen. Der Kanton betrachtet es nun als notwendig, den repressiven Aspekt mit der präventiven und sozial-gesundheitlichen Komponente zu verbinden und die Konsumierenden besser anzusprechen. Nach Einschätzung der zuständigen Staatsrätinnen scheint es illusorisch, den Markt verkleinern zu wollen, ohne auch die Nachfrage der Konsumierenden nach den illegalen Substanzen einzubeziehen. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe hat sich zwei Jahre lang vertieft mit der Problematik des Drogenkonsums und -handels auseinandergesetzt und den Aktionsplan entwickelt. Der Kanton Waadt setzt auf ein koordiniertes Vorgehen zwischen allen Akteuren aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich sowie den Akteuren der Justiz und Polizei. Der Aktionsplan wird innerhalb von fünf Jahren (2022-2026) umgesetzt und sieht zahlreiche neue Massnahmen vor. Dazu gehören die Schaffung eines Systems zur Überwachung des Drogenmarktes, die Eröffnung eines Drug-Checkings, die Verstärkung der Prävention in den Schulen und die Schaffung einer kantonalen Plattform zur Koordination der betroffenen Akteure. Der Kanton kündigte zudem eine mögliche finanzielle Beteiligung an den Cannabis-Pilotversuchen der Stadt Lausanne an. Die Umsetzung dieses Aktionsplans wird von den verschiedenen zuständigen Verwaltungsabteilungen und Dienststellen regelmässig überwacht und die Wirksamkeit überprüft.