Interview mit dem Präsidenten der NAS

Die nationale Arbeitsgemeinschaft Suchtpolitik NAS bezeichnet sich als Drehscheibe zwischen Fachverbänden, Gesellschaft und Politik. Der NAS-Präsident Angelo Barrile erklärt im Interview, wer in der NAS mitdiskutiert und was die aktuellen Themen sind.

Angelo Barrile

Artikeldetails

Was ist die NAS?

Die Nationale Arbeitsgemeinschaft Suchtpolitik (NAS) ist eine Vernetzungs- und Informationsplattform für die suchtpolitische Diskussion zwischen Fachverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Politik.

Warum gibt und braucht es die NAS?

In der Fachwelt gibt es viele Expertinnen und Experten für verschiedene Suchtformen und Substanzen. Um das Thema Sucht aus einer übergeordneten Perspektive zu betrachten, müssen diese Fachpersonen zusammenkommen und Ihre Expertise vereinen. Die NAS versteht sich als Vernetzungsplattform, die verschiedene Expertinnen und Experten aus dem Suchtbereich zusammen an einen Tisch bringt, den Austausch fördert und gemeinsame, substanz- und suchtformübergreifende Positionen erarbeitet.

Angelo Barrile
NAS-Präsident Angelo Barrile.

Wer ist in der NAS vertreten?

Der NAS gehören aktuell 26 Mitgliederorganisationen aus verschiedenen Fachbereichen an, die sich mit Suchtthemen auseinandersetzen oder damit in Berührung kommen. Zum einen sind dies Verbände aus dem Suchtbereich, wie der Fachverband Sucht, die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, Ticino Addiction oder Sucht Schweiz. Aber auch Verbände von Gesundheitsfachpersonen wie die FMH oder von Lehrpersonen sind dabei, ebenso die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände.

Was diskutiert die NAS aktuell?

Wichtige Themen für die NAS sind zurzeit die Cannabislegalisierung (Begleitung der Gesetzgebungsarbeiten zur Initiative Siegenthaler) sowie die laufenden Pilotprojekte in diesem Bereich. Auch die Entwicklungen im Bereich der Tabakpolitik (Umsetzung der Initiative Kinder ohne Tabak) sowie der Gesetzgebungsarbeiten zum Geschäft «Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele» werden von der NAS beobachtet. Die NAS plant zudem, eine Grundposition im Bereich der digitalen Verhaltenssüchte zu erarbeiten sowie zu diesem Thema auch einen Vernetzungsanlass zu organisieren.

Die NAS engagiert sich für einen starken Jugendschutz in einem regulierten Cannabismarkt. Wieso?

Unter den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen ist ein adäquater Jugendschutz im Bereich Cannabis nicht möglich. Die laufenden Gesetzgebungsarbeiten können ein Schritt in die richtige Richtung sein, allerdings ist es elementar, dass der Jugendschutz von Beginn an oberste Priorität hat, um Situationen, wie wir sie aus dem Alkohol- und Tabakbereich kennen, von Beginn an vorzubeugen.

Die NAS verfasst diverse Empfehlungen zuhanden des Parlaments. Finden diese Gehör?

Als Netzwerkplattform mit 26 nationalen Mitgliedern kommuniziert die NAS für eine breite Mitgliedschaft und findet entsprechend auch Gehör. So waren in den vergangenen Jahren Vertreterinnen und Vertreter aus dem Parlament an unseren Vernetzungsanlässen und die NAS bei Anhörungen im Parlament vertreten.

Neue Aktivitäten fehlen?

Arbeiten Sie in einer Behörde / NPO / sonstigen Organisation im Bereich der Prävention, dann haben Sie hier die Möglichkeit ...

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