VD: Kanton führt neues Modell für Alkohol- und Tabak-Testkäufe ein
Der Kanton Waadt kündigt den Start von Testkaufkampagnen für den Zeitraum 2023-2026 an. Die Testkäufe werden von ausgebildeten und betreuten Jugendlichen durchgeführt und sollen die Einhaltung des gesetzlich verankerten Verkaufsverbots von Alkohol und Tabak an Minderjährige untersuchen und stärken. Die Kampagne geht auf eine gemeinsame Initiative des Departements für Wirtschaft, Innovation, Beschäftigung und Kulturerbe und des Departements für Gesundheit und Soziales zurück.
Artikeldetails
In den letzten Jahrzehnten hat eine Vielzahl von Studien die Wirkung struktureller Präventionsmassnahmen wie Preiserhöhungen und die Verringerung des Zugangs zu psychoaktiven Produkten bestätigt. Testkäufe werden im Kanton Waadt seit vielen Jahren durchgeführt und gehören auch zu den strukturellen Präventionsmassnahmen.
Dank einer Änderung der Rechtsgrundlage, welche die Anwendung von Sanktionen ermöglicht, nimmt der Kanton Waadt eine Vorreiterrolle ein. Er engagiert sich voll und ganz für die Umsetzung der Testkäufe. Es ist somit das erste Mal, dass der Staatsrat eine solche Kampagne in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Gewerbepolizei und den Akteuren der Prävention umsetzt.
Ab diesem Sommer werden Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren – ausgebildet von der Gewerbepolizei, Unisanté und der «Fondation vaudoise contre l'alcoolisme» – rund 400 zufällig ausgewählte Verkaufsstellen besuchen, um die Einhaltung des Verkaufsverbots zu überprüfen. Diese erste Phase der Testkäufe wird sich auf die Information und Sensibilisierung der Verkaufsstellen konzentrieren. Anschliessend wird eine zweite Phase folgen, die bei Nicht-Einhaltung des Verkaufsverbots an Minderjährige zu Sanktionen führt. Die gesammelten Daten werden von Sucht Schweiz analysiert.
Die Testkäufe sind Teil eines umfassenden Ansatzes, der den Verkauf von Tabak und Alkohol an Minderjährige bekämpfen und gleichzeitig ein verantwortungsbewusstes Verhalten der Verkaufspersonen fördern soll. Mit dem Monitoring der Testkäufe kann die Entwicklung im Laufe der Zeit beobachtet werden und allfällige Verstösse werden sichtbar. Der Kanton hofft auf diese Weise das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schärfen und die Eltern zu ermutigen, sich an der Prävention des Konsums psychoaktiver Produkte bei Jugendlichen zu beteiligen. Es wird jedoch betont, dass strukturelle Präventionsmaßnahmen wichtig sind, insbesondere was die Einschränkung des Zugangs Jugendlicher zu Alkohol und Tabak – auch im Online-Bereich – betrifft.
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