Projekt Opti-Q Multimorbidität - Optimierung der Behandlungsqualität von multimorbiden Patient:innen

Die herausfordernde Behandlung multimorbider Patient:innen in der Grundversorgung kann das Projekt Opti-Q Multimorbidität mit einem interprofessionellen und strukturierten Ansatz unterstützen. Ziel des Projekts ist es, durch die Anwendung von krankheitsübergreifenden Praxisempfehlungen und entsprechenden Anwendungshilfen die Qualität der Behandlung von multimorbiden Patient:innen in der Grundversorgung zu optimieren.

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Artikeldetails

Hintergrund
Immer mehr Menschen leiden an mehreren chronischen Krankheiten gleichzeitig. Ihre Behandlung ist komplex und stellt spezifische Herausforderungen an alle beteiligten Aktueur:innen. Die interprofessionelle Zusammenarbeit und der partnerschaftliche Einbezug der Patient:innen in den Versorgungsprozess sind zentral für eine hohe Versorgungsqualität. Um diesem Anspruch gerecht zu werden und dem Bedürfnis der Grundversorgung nach krankheitsübergreifenden Leitlinien nachzukommen, wurde im Auftrag des «Programme cantonal Diabète» des Kantons Waadt Praxisempfehlungen zur Multimorbidität erarbeitet.

Pilotphase 2023
In einem Pilotprojekt testet der interprofessionelle non-profit Verein QualiCCare, bis Ende 2023 mit unterschiedlich zusammengesetzten interprofessionellen Grundversorger-Teams (Hausarztpraxen, Apotheken, Spitex) in drei Sprachregionen der Schweiz die Praxisempfehlungen zur Multimorbidität. Um die Implementierung zu erleichtern, wurden mehrere Anwendungshilfen mit einer interprofessionellen Arbeitsgruppe aus Experten und Praktikern entwickelt:

  • Als Kommunikationsmittel dient der Versorgungspass, der immer in den Händen der Patient:innen ist. Dieses Kernstück beinhaltet alle relevanten aktuellen Gesundheitsinformationen der Patient:innen sowie deren persönliche Eintragungen zu Behandlungszielen und -präferenzen. Den Pass zeigen sie bei allen Konsultationen den Fachpersonen, damit diese immer über den aktuellsten Stand informiert sind und entsprechend handeln können.
  • Mit einem Assessment-Fragebogen wird einmal jährlich eine ganzheitliche Standortbestimmung der Patient:innen gemacht, welche nicht nur die aktuelle physische und psychische Gesundheit betrachtet, sondern u. a. auch Ernährung, Bewegung sowie Sozialleben.
  • Eine weitere Anwendungshilfe ist die Medikationscheckliste, anhand derer die Medikation zusammen mit den Patient:innen besprochen, ein aktueller Medikationsplan erstellt und dem Versorgungspass beigelegt wird.

Die teilnehmenden Teams wurden von SwissIPE im Rahmen einer eineinhalb-tägigen SGAIM-akkreditierten Fortbildung zur interprofessionellen Zusammenarbeit geschult. Das Projekt wird extern von Interface qualitativ evaluiert, und die Ergebnisse werden im Sommer 2024 veröffentlicht. Weitere Informationen zum Projekt sind auf www.qualiccare.ch/optiq verfügbar.

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