Fortbildung Was hat das alles mit Sucht zu tun? Professioneller Umgang mit Klient:innen mit einer Abhängigkeit

Personen, die im Sekretariat oder am Empfang von Suchthilfe-Angeboten arbeiten, erleben auch herausfordernde Situationen mit Menschen mit einer Abhängigkeit oder mit deren Angehörigen. Die Fortbildung vermittelt u.a. Grundkenntnisse zu Suchterkrankungen und gibt konkrete Tipps für die Praxis.

Details zum Event

Datum und Uhrzeit
20. Mai 2025
09:15 - 17:00
Ort
Zürich
Veranstalter:in
Fachverband Sucht
Themen
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Beschreibung

Wer im Sekretariat oder am Empfang von ambulanten Suchtberatungsstellen, Entzugskliniken oder stationären Therapieeinrichtungen tätig ist, kennt unangenehme Begegnungen oder Telefonate mit Menschen mit einer Abhängigkeit oder mit deren Angehörigen. Wenn ein Bedürfnis nicht unmittelbar befriedigt wird, kommt oft Ärger zum Vorschein, wie z.B. darüber, dass eine gewünschte Behandlung nicht sofort verfügbar ist. Die Person am Empfang ist darin unmittelbar involviert und wird in der Situation – sowie danach – meist sich selbst überlassen.

Diese Fortbildung vermittelt Grundkenntnisse zu Gesundheitspolitik, Krankheitsbildern in Zusammenhang mit Sucht und zu verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Sie erklärt das Vier-Säulen-Prinzip, informiert über die wichtigsten Fachbegriffe rund um Sucht und gibt einen Überblick über die wichtigsten Substanzen. Je nach Interesse der Teilnehmenden können einzelne Themen auch vertieft oder ergänzend betrachtet werden.

Nach der theoretischen Einführung folgt der Schwerpunkt des Kurses, der auf dem Verhalten im direkten Kontakt mit Menschen liegt. Dabei sind die konkreten Fragestellungen und Erfahrungen der Teilnehmenden aus ihrem beruflichen Kontext zentral. Aufbauend auf unterschiedlichen theoretischen Grundlagen nähern wir uns unterschiedlichen selbstsicheren Verhaltensweisen an, um diese dann mit konkreten Übungen auszuprobieren und gemeinsam zu reflektieren. Dabei wird hauptsächlich mit kurzen, einfachen Rollenspielen in Kleingruppen gearbeitet. Der Fokus liegt dabei auf dem Austausch untereinander und auf dem Lernen voneinander.

Am Ende des Tages nehmen die Teilnehmenden neue Blickwinkel auf das Thema Abhängigkeit mit, sowie Erkenntnisse zum eigenen Verhalten in schwierigen Situationen, mit konkreten Inputs zu alternativen Verhaltensmöglichkeiten. Zudem sind Wege bekannt, den eigenen Handlungsspielraum nach Belieben zu erweitern.

Lernziele

  • Die Teilnehmenden erhalten Grundkenntnisse zur Suchtpolitik der Schweiz.
  • Sie gewinnen einen Überblick über Diagnosen und Substanzen.
  • Sie erhalten nach Bedarf Kenntnisse zur Thematik der Doppeldiagnose oder Schweigepflicht.
  • Sie üben selbstsicheres Verhalten im Umgang mit Menschen, insbesondere in schwierigen Situationen.
  • Sie entwickeln das eigene Auftreten anhand der mitgebrachten Beispiele aus dem Alltag weiter. Dabei profitieren sie von der Möglichkeit, unterschiedliche Rollen einzunehmen und die Wirkung von Verhaltensweisen auszuprobieren, zu beobachten oder direkt zu erfahren. Auch gibt es die Möglichkeit von Rückmeldungen und Erfahrungen anderer zu lernen.

Zielgruppe

Die Fortbildung richtet sich primär an Mitarbeitende im Sekretariat und am Empfang von Einrichtungen der Suchthilfe (ambulante Beratungsstellen, Kliniken, stationäre Therapieeinrichtungen). Sie steht aber auch Personen aus anderen Berufsgruppen offen. Es wird die Bereitschaft erwartet, sich aktiv mit der eigenen Haltung rund um das Thema Abhängigkeit auseinanderzusetzen, sowie die eigenen Verhaltensweisen im Kontakt mit Klient:innen kritisch zu reflektieren.

Referent

Lic. phil. Silvio Meisser, Leitender Psychologe, Psychotherapeut FSP, leitet seit 2022 die psychiatrisch-psychotherapeutischen Tageskliniken Aarau und Baden der Psychiatrischen Dienste Aargau AG. Davor war er Teil der Klinikleitung einer kleinen Suchtfachklinik neben Luzern, dem Therapiezentrum Meggen, wo ihm das Administrationsteam direkt unterstellt war und er mit diesem für Neuanmeldungen zuständig war.

Berufsbegleitend hat er sich stets weitergebildet. Auch beruflich hat ihn immer das Bild aus mehreren Perspektiven interessiert – Menschen von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten und dadurch möglichst als Ganzes sehen. Dabei lag der Fokus immer wieder auf dem Anspruchsvollsten und gleichzeitig Alltäglichsten im Umgang mit Menschen: der Beziehungsgestaltung.

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