Projekt Opti-Q Multimorbidität - Optimierung der Behandlungsqualität von multimorbiden Patient:innen
Die herausfordernde Behandlung multimorbider Patient:innen in der Grundversorgung kann das Projekt Opti-Q Multimorbidität mit einem interprofessionellen und strukturierten Ansatz unterstützen. Ziel des Projekts ist es, durch die Anwendung von krankheitsübergreifenden Praxisempfehlungen und entsprechenden Anwendungshilfen die Qualität der Behandlung von multimorbiden Patient:innen in der Grundversorgung zu optimieren.
Steckbrief
- Themen
- Zielgruppe
- Erwachsene, Alter
- Trägerschaft
- Regionen
- Schweiz
- Finanzierung
- eingeloggt sichtbar
- Projektstart
- 2020
- Projektende
- 2023
Projektdetails
Hintergrund
Immer mehr Menschen leiden an
mehreren chronischen Krankheiten gleichzeitig. Ihre Behandlung ist komplex und stellt
spezifische Herausforderungen an alle beteiligten Aktueur:innen. Die
interprofessionelle Zusammenarbeit und der partnerschaftliche Einbezug
der Patient:innen in den Versorgungsprozess sind zentral für eine hohe
Versorgungsqualität. Um diesem Anspruch gerecht zu werden und dem
Bedürfnis der Grundversorgung nach krankheitsübergreifenden Leitlinien
nachzukommen, wurde im Auftrag des «Programme cantonal Diabète» des
Kantons Waadt Praxisempfehlungen zur Multimorbidität erarbeitet.
Pilotphase 2023
In einem Pilotprojekt testet der interprofessionelle non-profit Verein QualiCCare,
bis Ende 2023 mit unterschiedlich zusammengesetzten
interprofessionellen Grundversorger-Teams (Hausarztpraxen, Apotheken,
Spitex) in drei Sprachregionen der Schweiz die Praxisempfehlungen zur
Multimorbidität. Um die Implementierung zu erleichtern, wurden mehrere
Anwendungshilfen mit einer interprofessionellen Arbeitsgruppe aus
Experten und Praktikern entwickelt:
- Als Kommunikationsmittel dient der Versorgungspass, der immer in den Händen der Patient:innen ist. Dieses Kernstück beinhaltet alle relevanten aktuellen Gesundheitsinformationen der Patient:innen sowie deren persönliche Eintragungen zu Behandlungszielen und -präferenzen. Den Pass zeigen sie bei allen Konsultationen den Fachpersonen, damit diese immer über den aktuellsten Stand informiert sind und entsprechend handeln können.
- Mit einem Assessment-Fragebogen wird einmal jährlich eine ganzheitliche Standortbestimmung der Patient:innen gemacht, welche nicht nur die aktuelle physische und psychische Gesundheit betrachtet, sondern u. a. auch Ernährung, Bewegung sowie Sozialleben.
- Eine weitere Anwendungshilfe ist die Medikationscheckliste, anhand derer die Medikation zusammen mit den Patient:innen besprochen, ein aktueller Medikationsplan erstellt und dem Versorgungspass beigelegt wird.
Die teilnehmenden Teams wurden von SwissIPE im Rahmen einer eineinhalb-tägigen SGAIM-akkreditierten Fortbildung zur interprofessionellen Zusammenarbeit geschult. Das Projekt wird extern von Interface qualitativ evaluiert, und die Ergebnisse werden im Sommer 2024 veröffentlicht. Weitere Informationen zum Projekt sind auf www.qualiccare.ch/optiq verfügbar.
Ansprechperson
Nicolas Tallat
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